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Die Rasse

Sibirische Katze

XiomiKalliopeErklärung der Sibirischen Katze

Die Sibirische Katze ist eine halblanghaarige Rassekatze von kräftiger Statur, die seit 1987 planmäßig
gezüchtet wird und in kurzer Zeit weltweite Verbreitung gefunden hat.
Sie ist ursprünglich eine halblanghaarige russische Hauskatze, die nicht züchterisch
beeinflusst wurden.
Sie wird daher den "natürlichen Rassen" und unter diesen den Waldkatzen zugerechnet.
Ihr Typus ist im gesamten Territorium Russlands sowie weiterer angrenzender Gebiete der früheren
Sowjetunion verbreitet. Zusammen mit der Norwegischen Waldkatze und der Maine Coon bildet sie
die Gruppe der Waldkatzen, welche zu den Naturrassen zählen.

Ursprung

Zunächst war die Bezeichnung "Sibirische Katze" (Sibirskaja koschka) in Russland keine
Rasse- oder Herkunftsbezeichnung, sondern ein volkstümlicher Ausdruck für kräftige Katzen mit üppigem,
langhaarigen Pelz. Langhaarige Katzen sind nicht nur in Sibirien, sondern praktisch überall auf dem
Territorium der ehemaligen Sowjetunion verbreitet, wenn auch weniger häufig als kurzhaarige Katzen.
Da das Langhaargen rezessiv vererbt wird, kann ein langhaariges Kätzchen mit üppigem Fell dort
auch in einem normalen Hauskatzenwurf liegen.
Derartige Exemplare bilden den Grundstock der Zucht Sibirischer Katzen.

Die genaue Genese der sibirischen Katze in ihrer Heimat ist strittig. Alexander Kolesnikov vertritt
die These, zum Genpool der sibirischen Katze habe auch die kaukasische Wildkatze beigetragen, die sich
in Körperbau und Fell deutlich von der afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) unterscheidet, welche
als Stammmutter aller Hauskatzen gilt, Wissenschachftliche Beweise, welche
diese These untermauern
könnten, fehlen bisher, obwohl heutige gentechnische Untersuchungen diesen Nachweis erbringen
könnten. Forschungsergebnisse des Teams um den Genetiker Carlos Driscoll der Universität Oxford,
das die Gene von fast 1000 Hauskatzen von fünf Kontinenten untersucht hatte wies nach, dass alle
fünf aufgefundenen genetischen Hauptlinien allein von der Felis silvestris libyca abstammen.

Ebenfalls nicht geklärt ist, seit wann das Langhaargen in der russischen Hauskatzenpopulation
verbreitet ist, ob es eine eigenständige Mutation ist, oder sich über Handelswege wie die Seidenstraße
ausgehend von der türkischen Angorakatze von West nach Ost verbreitet hat. Zwar schein der umgekehrte
Weg entlang der Seidenstraße möglich, geht man jedoch davon aus, dass die Katze sich selbst im Zuge
der Entwicklung der Hochkulturen domestizierte, ist die erste Möglichkeit logischer.
Wohl die früheste Darstellung einer langhaarigen Katze soll aus dem China des 12. Jahrhunderts
stammen. Die Quelle 10.000 Meisterwerke ist allerdings umstritten. Jedoch ist aus dem Nationalmuseum
Chinas Malerei von langhaarigen Katzen seit dem 14. Jh. belegt.
Auch hierbei sind die geschichtlichen und kulturellen Entwicklungen der Hochkulturen
zu berücksichtigen, durch die eine frühzeitige Darstellung gefördert wurde, obwohl es durchaus an
anderen Orten auch ähnliche Tiere gegeben haben könnte.
Die oft zu lesende Behauptung, das lange, dichte Fell sei eine Anpassung an die sibirischen Kälte,
ist jedenfalls unrichtig. Derartige phylogenetische Anpassungsprozesse bedürfen wesentlich längerer
Entwicklungszeiträume.

In Westeuropa jedoch waren langhaarige Katzen bis in das 19. Jahrhundert hinein eine Seltenheit,
so dass Forschern und Reisenden die langhaarigen Katzen in Russland schon früh auffielen und in
deren Schriften Erwähnung fanden. So wurde bereits in einem Kapitel von Brems Tierleben von
1864, welches langhaarige Katzenschläge beschreibt, "eine rote Tobolsker Katze aus Sibirien"
erwähnt. Auch in dem 1889 in England erschienenen Buch Our Cats von Harrison Weir ist ein
Kapitel der russischen Langhaarkatze gewidmet. Es findet dort sich sogar eine Zeichnung.
Auch in dem in Berlin 1896 publizierten Werk Illustriertes Katzenbuch von Jean
Bungartz werden
auffällige langhaarige Katzen aus Russland beschrieben, die Kumanische Katze aus dem Kaukasus
sowie im Kapitel Angorakatzen blaugraue langhaarige Katzen aus dem Gebiet südlich des Ural
nahe Tjumen, genannt "Chanchilla-Katzen", wobei für letztere als Informationsquelle der deutsche
Geograph und Naturforscher Gustav Radde zitiert wird.

Zuchtgeschichte

Als Harrison Weir 1871 die erste Katzenausstellung überhaupt im Londoner Kristallpalast
organisierte, waren unter den ausgestellten Langhaarkatzen auch Exemplare russischen Ursprungs.
Die Rassekatzenzucht, ausgehend von England, stand noch ganz am Anfang und langhaarige Katzen
waren selten, sodass Tiere unterschiedlicher geografischer Herkunft untereinander verpaart wurden.
Die damals vorhandenen russischen Langhaarzuchtkatzen sind in diesem Genpool, aus dem später
die Perserkatze entstand, aufgegangen. Als eigenständige Rasse wurde sie nicht weiterentwickelt.
Die Oktoberrevolution in Russland 1917 und die daraus resultierende Ausgrenzung Sowjetrusslands
für die nächsten 60 Jahre taten ein Übriges, die Langhaarkatzen aus Russland unter
den Katzenzüchtern
in Vergessenheit geraten zu lassen.

Neuanfang

Die ersten langhaarigen Katzen aus Russland tauchten in Mitteleuropa erst wieder 1984 auf, und
zwar in der DDR. Bauarbeiter der "Druschba-Trasse" hatten sie im Handgepäck mitgebracht.
Katzenzüchter wurden schnell auf diese Tiere aufmerksam. Mit einigen dieser "Trassenkatzen"
begann dann in der DDR ab 1985 eine Experimentalzucht und sie wurden
ab 1986 auch
ausgestellt. Am 1. Januar 1987 wurde die Sibirische Katze (zunächst noch unter dem Namen
"Sibirische Waldkatze") in der DDR offiziell, und erstmals weltweit überhaupt, als eigene Rasse
anerkannt und ihr ein Standard zugewiesen. Die erste in einem deutschen Zuchtbuch
(VKSK der DDR) eingetragene Katze war "Wuschel" am 3. März 1987.
Der erste offiziell registrierte Wurf in Deutschland (DDR) wurde am 12. Mai 1988 geboren.
Ebenfalls 1987 kam mit einer russischen Auswanderer-Familie ein Zuchtpaar Sibirischer Katzen
in die BRD. Doch erst mit dem Besitzerwechsel von Tima und Mussa in die Hände des Züchterehepaars
Schultz 1989 wurde der erste registrierte Wurf in der Bundesrepublik gezogen.
Schnell etablierte sich eine Zucht, anfangs auch hier noch unter dem Namen "Sibirische Waldkatze".

In Russland selbst begann die planmäßige Registrierung der Sibirskaja Koschka 1987 in
St. Petersburg. Von Anfang an war auch die Point - Variante in dem Standard inbegriffen,
die "Newskaja Maskaradnaja", wie sie in Russland bezeichnet wird (nach dem Fluss Newa).
Unter dem Namen "Neva Masquarade" wird sie je nach Verband heute teils als eigenständige
Rasse, teils als Farbvarietät der Sibirischen Katze gezüchtet. Auf den ersten Katzenausstellungen
in Russland erregten die Sibirischen Katzen das Interesse ausländischer Richter und schon bald
folgten erste Exporte nach Westeuropa und USA.

1991 wurde der Zusatz Wald anlässlich der Formulierung des Standards zur besseren
Unterscheidung von der Norwegischen Waldkatze aus dem Namen gestrichen.
1992 wurde die Sibirische Katze von der Wold Cat Federation (WCF) offiziell als Rasse anerkannt.
Die Fédération Internationale F´line (FIFe) schloss sich erst 1998 dieser Meinung an. Heute wird
die Sibirische Katze weltweit in mehr als 35 Ländern gezüchtet.

Aussehen

Die Sibirische Katze ist ein kräftig gebaute mittelgroße bis große Katze, jedoch kleiner als die
amerikanische Maine Coon und weniger hochbeinig als die Norwegische Waldkatze. Sie verfügt
über ein doppellagiges Fell aus wasserabweisendem, griffigen Deckhaar und dichtem,
feinen Unterfell, welches um Hals und Vorderbrust einen üppigen Kragen bildet.
Die Hinterbeine tragen Knickerbocker. Das Sommerfell ist deutlich kürzer und ohne Unterwolle.
Der mittellange, buschige Schwand behält auch im Sommer seine Fülle.

Die Ohren sind mittelgroß breit am Ansatz, weit gesetzt und sollen gut abgerundet sein.
Luchspinsel (Haarspitzen an den Ohrenenden) sind meist gern gesehen, aber nicht in jedem Standard
gefordert. Aus den Ohrmuscheln ragen feine, lange Haarbüschel. Ein weiteres typisches Merkmal
sind die sogenannten "Schneeschuhe", Fellbüsche zwischen den Zehen.
Der Kopf der Sibirischen Katze wirkt insgesamt rundlich. Die Augen sind groß, leicht schräg gestellt
und an der Unterseite gerundet. Die ein wenig gerundete Stirn geht mit leichtem Schwung in den
Nasenrücken über. Sibirische Katzen sind erst mit etwa drei Jahren körperlich voll ausgereift.

Rassestandard

Die äußeren Merkmale sind im Rassestandard der Sibirischen Katze definiert. Je nach der
Vereinszugehörigkeit des Züchters gilt für ihn der Standard der internationalen Züchtervereinigung,
der sein Verein angeschlossen ist. Die Standards der einzelnen Dachorganisationen können sich
in Details unterscheiden. Einig sind sich nahezu alle Standards darin, dass die Fare Cinnemon
und Fawn wie auch Chocolate und Lilac nicht erlaubt sind. Lediglich der TICA-Standard formuliert
"alle traditionellen Farben".
Alle erlaubten Farben sind bei Sibirischen Katzen auch in Point zugelassen. Das ist unter den
Waldkatzenrassen einzigartig.
Die Pointvariante hat einen eigenen Namen: Neva Masquarade. Die FIFe führt sie als eigenständige
Rasse.

Beispielhaft ist hier der Standard des WCF aufgeführt, da dieser der im Mutterland der Rasse
verbreitetste ist. Auch in Deutschland richtet sich die Mehrheit der Züchter nach dem WCF-Standard.

Rassestandard der Sibirischen Katze / Neva Masquarade (WCF)
KörperteilBeschreibung
Körper Die mittelgroße bis große Katze ist muskulös und schwer. Die Beine sind ebenfalls muskulös und mittellang. Die Pfoten sind groß, kompakt und rund mit Haarbüscheln zwischen den Zehen. Der Schwanz reicht bis zum Schulterblatt, läuft leicht spitz zu und ist buschig. Der Hals ist kurz und kräftig.

Kopf Der Kopf ist kurz und breit mit tief gesetzten breiten Wangenknochen, gerundeter Schnauze und leicht abgerundetem Kinn. Die Stirn ist leicht gewölbt. Die Nase ist gleich breit vom Ansatz bis zum Nasenspiegel. Die Konturen sind sanft gerundet, das Profil ist leicht geschwungen.

Ohren Die Ohren sind mittelgroß, breit am Ansatz mit leicht gerundeter Spitze. Sie sind weit gesetzt und leicht nach vorne geneigt.
Augen Die Augen sind groß, leicht oval und an der Unterseite gerundet, leicht schräg gestellt und weit auseinander stehend. Die Augenfarbe soll einheitlich und entsprechend der Fellfarbe sein. Alle Schattierungen von gelb/gold bis grün sind erlaubt. Bei Bicolour und anderen Mustern mit weißer Fellfarbe auch blau oder odd eyed. Bei Point-Zeichnung blau, je dunkler, desto besser.

Fell Das Fell ist mittellang. Die sehr dichte Unterwolle ist weich und fein, unter gröberem festem Deckhaar. Das dichte, locker fallende Deckhaar ist Wasser abstoßend, von fester, griffiger Struktur und glänzend. Es bedeckt den Rücken, die Flanken und Schwanzoberseite vollständig. Die Körperunterseite und die Rückseite der Hinterbeine besitzen nur Unterwolle. Am Hals, auf der Brust, an den Hosen und am Schwanz ist das Fell besonders lang.
Farbvarianten Die Farben Chocolate und Cinnamon, sowie deren Verdünnung (Lilac und Fawn) sind in allen Kombinationen (Bicolour, Tricolour, Tabby) nicht anerkannt. Burma-Abzeichen und Tonkanesen-Abzeichen sind ebenfalls nicht anerkannt. Alle anderen Farben und Muster sind anerkannt. Jeder Weißanteil ist erlaubt. Die Beschreibung ist der allgemeinen Farbliste zu entnehmen. Die Pointvariante mit Siam-Abzeichen heißt Neva Masquerade.

Punktescala
Körper 35
Kopf 30
Felltextur 25
Fellfarbe und Zeichnung 5
Kondition 5
Anmerkung Die Generalversammlung der WCF hat in ihrer Sitzung am 3. August 2002 in Mailand beschlossen, bei allen Naturrassen wie Maine Coon, Norweger, Türken und Sibirer die Einkreuzung fremder Rassen von einer Genehmigung der Richterkommission abhängig zu machen.


Eigenschaften und Verhalten

Die Sibirische Katze ist auch in ihrem Verhalten sehr ursprünglich. Hat sie die Möglichkeit dazu,
ist sie ein ausgezeichneter Jäger. Sie ist bewegungsfreudig und klettert und springt außerordentlich gut.
Wird sie als Jungtier liebevoll sozialisiert, so entwickelt sie ein sehr enges Verhältnis zu ihrem
Menschen und ist anhänglich und umgänglich.

Haltung und Pflege

Sibirische Katzen benötigen ein gewissen Lebensraum, das ist mindestens eine große Wohnung
mit hohem, standfestem Kratzbaum.
Ein gesicherter Garten ist ideal, damit sie ihren Jagd- und Bewegungstrieb ausleben kann.
Sie sollte nicht in Einzelhaltung gehalten werden. Ihr Sommerfell pflegt die Sibirische Katze allen.
Im Winterfell und besonders während des Fellwechsels benötigt sie jedoch
ein wenig
Unterstützung. Mindestens wöchentliches Kämmen und Bürsten verhindert Verfilzungen.
Der Pflegeaufwand ist jedoch wesentlich geringer als bei der Perserkatze.



Neva Masquarade

BostonVenusErklärung der Neva Masquarade

Als Neva Masquarade (auch Neva Masquerade) bezeichnet man die Point-Variante der Sibirischen Katze.
Die ersten langhaarigen Katzen dieser Farbe wurden in Sankt Petersburg in die Zucht der Sibirischen
Katze einbezogen. Die Varietät erhielt wegen der Lage Petersburgs am Fluss Neva und ihrer ungewöhn-
lichen Maskenzeichnung im Russischen den Namen Newskaja Maskeradnaja, und 1992 im Zuge der
Anerkennung der Sibirischen Katze als Rasse die außerhalb Russlands international übliche Bezeichnung
Neva Masquarade.

Entstehung

Die Herkunft der Point-Zeichnung ist strittig. Tatsache ist, dass zum Zeitpunkt der Geburt der Foundationtiere
wie z. B. des bekannten "Mars", Rassekatzen mit Maskenzeichnung wie Ragdoll, Heilige Birma und auch
echte Siamkatzen oder gar Balinesen (mit belegbarem Stammbaum) in Russland noch gar nicht vorhanden
waren.

Die Pointzeichnung an sich ist bei Straßenkatzen in verschiedenen Teilen Russlands zwar selten, aber doch
immer wieder anzutreffen. Daher dürfte die Maskenzeichnung schon weit vor dem Beginn einer geregelten
Zucht auch bei langhaarigen Exemplaren aufgetreten sein. Echte Siamkatzen kommen als Verursacher der
Pointmutation kaum in Betracht, da Siamkatzen zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa sehr selten waren
und nach der russischen Revolution 1917 die Sowjetunion von der Entwicklung der Rassekatzenzucht
ausgeschlossen war.

Belegt sind Katzen mit Pointfärbung neben dem Raum Sankt Petersburg vor allem an der Wolga, wo bereits
1793 der deutsche Naturforscher P.S. Pallas eine Maskenkatze beobachtete und eine Zeichnung fertigte.
Aber auch im Gebiet süd-östlich des Ural sind bereits vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in den 80er Jahren
Maskenkatzen belegt.

Farbvariationen

Ohren, Schwanzspitze, Beine und Gesicht sind dunkel entsprechend der Grundfarbe gefärbt, während der
Körper deutlich aufgehellt ist. Wie alle Pointkatzen wird die Neva Masquarade sehr hell geboren und dunkelt
mit fortschreitendem Lebensalter nach, besonders stark bei Katzen, die sich auch in der kalten Jahreszeit
sehr viel im Freien aufhalten. Auch bei der Neva Masquarade ist jedoch ein guter Kontrast zwischen heller
Körperfarbe und dunkleren Points erwünscht. Die Augen sind immer blau, je dunkler, desto besser.
Das Fell ist im Winter lang und dicht mit üppiger Unterwolle, im Sommer deutlich kürzer und schlichter.

Es sind alle bei der Sibirischen Katze zugelassenen Grundfarben in Verbindung mit point erlaubt.
Die Färbung darf sowohl als agouti (wildfarben, tabby) als auch als nonagouti (einfarbig) ausgebildet sein.
Nonagouti-Tiere können Geisterzeichnungen aufweisen. Im Jahr 2002 wurde ausgehend von einer Cattery
in Deutschland mit der Einkreuzung von Somali und später auch Heiliger Birma in die Sibirische Katze/Neva
Masquarade begonnen, um bei den Sibirischen Katzen / Neva Masquarade neue Farbvarianten - Cinnamon
und Fawn - sowie Chocolate und Lilac zu etablieren. Einkreuzung von Fremdrassen ist bei den Waldkatzen-
Rassen jedoch unzulässig. Diese Mischlinge sind daher in den allermeisten Zuchtvereinen nicht als
Sibirische Katzen bzw. Neva Masquarade anerkannt. Unter Gesundheitsaspekten ist diese Einkreuzung
von Somalis höchst bedenklich, da mit der anders disponierten Somali bisher nicht bei der Sibirischen
Katze auftretende Erbkrankheiten in dieser Robust Rasse getragen werden können.

Die Sibirische Katze ist die einzige Waldkatzenrasse bei der Tiere mit Point - Faktor anerkannt sind.

Aussehen, Rassestandard, Eigenschaften

Siehe auch "Sibirische Katze"

Die Neva Masquarade soll sich, mit Ausnahme der Maskenzeichnung, nicht von der Sibirischen Katze
unterscheiden. Die Fellbeschaffenheit ist im Allgemeinen auf Grund des markfreien Haares meist
etwas weicher als bei den vollfarbigen Sibirischen Katzen.



Die 3 Waldkatzenarten


Die Unterschiede der Profile der 3 Waldkatzenarten

WaldkatzenMaine Sibirer Norweger



Maine - Coon - Katze

Die Maine Coon Katze ist eine relativ alte Katzenrasse,
die sich als „Farmerskatze“ im US-Bundesstaat Maine
im Nordosten der USA entwickelt hat.
Mittlerweile ist sie offiziell die Nationalkatze von Maine.
Ihren Namen verdankt sie, neben dem Bundesstaat, dem
englischen Wort für Waschbär: racoon, bzw. coon.
 
Dies weist auf eine ihrer Entstehungsmythen hin, die besagt,
dass sie aus der Verpaarung von Waschbären mit Hauskatzen
hervor ging. Tatsächlich ist sie verhältnismäßig wasserliebend,
weist einen buschigen Schwanz auf und „arbeitet“ gerne mit
den Pfoten. Allerdings ist eine Verpaarung von Waschbär und
Katze zoologisch unmöglich. Andere Geschichten gehen auf
verschiedene Möglichkeiten ein, wie Vorgänger der
Maine Coon auf dem Seeweg nach Amerika gelangt sein
könnten, z.B. mit den Wikingern (in Form von Norwegischen
Waldkatzen) oder mit Marie Antoinette als Angorakatze.

Als am wahrscheinlichsten gilt die Theorie, dass das dichte Fell
und das robuste Äußere durch natürliche Selektion als Anpassung
an das Leben als Farmkatze im rauen Klima Maines entstand.
Fest steht, dass die Maine Coon bereits um 1850 in
heutiger Form in Maine heimisch war und dort auch
von den Farmmenschen einmal jährlich auf
Ausstellungen präsentiert wurde.
Damit gehört sie zu den frühesten Ausstellungskatzen
überhaupt. In erster Linie war sie allerdings ein geschätzter
Jäger mit robuster Konstitution.

MaineCoon

Die Maine-Coon-Katze wird auch Amerikanische
Waldkatze genannt. Sie ist eine Halblanghaarkatze,
sehr anhänglich und wird auch Hundekatze und
wegen Ihrer Größe sanfter Riese genannt.

Die Maine-Coon ist ca. mit 3 Jahren ausgewachsen.
Ein ausgewachsener Kater kann über 1,20 Meter und
über 12 Kilogramm schwer werden, dies ist allerdings
die Ausnahme.

Die Maine-Coon ist ein begabter Jäger, intelligente
und verspielte Katzen. Sie spielen gern mit Wasser
und können Wasserhähne und auch Türen öffnen.
Das Apportieren fällt Ihnen nicht schwer.

Sie haben eine leise aber hohe Stimme um sich sehr
gut mit den Menschen zu verständigen. Auch sind die
Maine-Coon sehr sozial auch zu anderen Haustieren.



Norwegische Waldkatze

Norweger

Die Norwegische Waldkatze – ein echter Wikinger

Neben der Maine Coon und der Sibirischen Katze zählt
die Norwegische Waldkatze zu den größten Katzenrassen.
Ausgewachsene Kater können bis zu 9,5 kg schwer werden.
Bedingt durch die besondere Körpergröße, benötigt die
Norwegische Waldkatze bis zu 4 Jahre, um vollständig
entwickelt zu sein. Die Norwegische Waldkatze mit ihrem
besonders wildkatzenartigen Aussehen hat eine raue Schale
mit einem sanftmütigen, verschmusten Charakter.

Die Norwegische Waldkatze, deren ursprünglicher Name
„Norsk Skogkatt“ ist, ist schon seit langer Zeit in
Skandinavien verbreitet. So wird sogar schon in der
altnordischen Mythologie von dem Nationaltier Norwegens
berichtet, das mit den Wikingern per Seeweg
möglicherweise aus der Türkei ins kalte Skandinavien
gelangte. Die Norwegische Waldkatze ist eine
sogenannte „natürliche Rasse“, da sie ohne züchterische
Einflüsse entstanden ist. Erst 1972 wurde die Rasse
offiziell in Norwegen anerkannt, 1979 kamen die ersten
Exemplare der Rasse nach Deutschland.

Der Körper der Norwegischen Waldkatze ist robust
und wird durch ein halblanges Haarkleid bedeckt.
Weitere Merkmale der Rasse sind der buschige Schwanz
sowie die sogenannten „Knickerbocker“, womit das an
den Flanken längere Fell bezeichnet wird. Zwischen den
Pfotenballen verhindern Haarbüschel, die sogenannten
„Schneeschuhe“, das Einsinken im Schnee.
Die „Norweger“ sind durch doppellagiges Fell mit dichter
Unterwolle und wasserabweisendem Deckhaar gut gegen
Kälte geschützt. Das dichte Fell wärmt die Katzen selbst
bei frostigen Temperaturen von bis zu -30° C.
Bei der Norwegischen Waldkatze sind alle Farben und
Zeichnungen
erlaubt, mit und ohne Weißanteil.
Ausnahmen sind Pointabzeichen, chocolate, liliac,
cinnamon und fawn.

Die Norwegische Waldkatze ist generell eine sehr
robuste Katze, es können allerdings Neigungen zu
rassetypischen Krankheiten vorkommen.
Wie bei vielen anderen Katzenrassen kann es zu
Hypertrophe Kardiomyopathie auftreten, eine
Erkrankung des Herzmuskels. Außerdem gibt es Fälle,
bei denen eine Pyruvatkinase Defizienz vorliegt.
Bei dieser Erkrankung fehlt den roten Blutkörperchen
das Enzym Pyruvat-Kinase. Betroffene Tiere zeigen
wiederkehrende Symptome, wie blasse Schleimhäute,
Schwäche und Müdigkeit. Auch nicht unumstritten ist
die reine Weißzucht: Wie bei anderen Tieren mit einem
hohen Weiß-Anteil ist auch bei den Norwegern die Gefahr
der Taubheit groß.



 Sibirische Waldkatze

Sibirer

Ursprünglicher Name:    Sibirskaja Koschka
Andere Namen:                Sibi, Siberian Cat
Ursprungsland:                 Russland, Ukraine

Kurzbeschreibung
Sehr groß, kompakt, massiv und schwer.
Kräftige, sich deutlich abzeichnende Muskulatur.
Gedrungener als die Maine Coon.
Der Kopf ist stärker gerundet als bei
Norwegischen Waldkatzen.


Geschichte

Diese große Katze hat lange wild in Russland gelebt.
Vielleicht ist sie das Ergebnis von Kreuzungen zwischen
Hauskatzen, die nach Sibirien und der Ukraine gelangt sind,
und ortsansässigen Wildkatzen. Ihr dickes als Isolierschicht
wirkendes Fell ist aufgrund des rauen Klimas nur umso
besser entwickelt.

Mussa, eine Katze in der Farbe Rot-Weiß Tabby, und der
Kater Tima, beide in Sankt Petersburg gekauft, kamen
1987 nach Berlin. Hans und Betti Schulz hielten als erste
Sibirische Katzen in ihrem Zwinger Newskij.
1990 waren in Osteuropa etwa fünfzehn Exemplare dieser
Rasse bekannt und verzeichnet. Ihre Anerkennung durch
die F.I.Fe. erfolgte 1997. 

E. Terrell ließ 1990 die ersten Exemplare diese Rasse in
seinen Katzenzwinger Starpoint in den USA kommen.
Die T.I.C.A. hat die Sibirische Katze anerkannt und 1998
einen Zuchtstandard erstellt. Außerhalb der osteuropäischen
Länder und der USA ist diese Katze wenig verbreitet.


Charakter und Besonderheiten

Aus dieser fantastischen großen Katze geht eine ruhige
Kraft aus. Das Tier ist mit hoher Vitalität ausgestattet
und kann sich sehr aktiv zeigen. Trotz ihrer starken
Persönlichkeit und ihres ausgeformten Charakters ist
die Sibirische Katze sehr gesellig gegenüber Artgenossen.
Sie spielt gern und kommt gut mit Kindern aus. Sie ist
zärtlich und ihrer Bezugsperson gegenüber sehr anhänglich. 
Ihre Stimme ist sanft. Sie ist ein rustikales, zum Klettern
begabtes Tier, das Wasser liebt und sehr gut springen kann.
Sie braucht für ihr psychisches Gleichgewicht Auslauf,
und auch für der Schönheit des Fells ist ein Leben im
Freien zuträglich. Voll ausgereift sind diese Katzen im
Alter von 5 Jahren.

Ihre Pflege ist einfach, denn das Fell verfilzt nicht.
Einmal wöchentlich bürsten genügt normalerweise.
Im Frühjahr während des Fellwechsels ist tägliches
Bürsten erforderlich.